Inhaltsverzeichnis

    Schwimmende Photovoltaik: Umwelt- und Gewässereffekte

    Schwimmende Photovoltaik-Anlagen (Floating PV) gelten als innovative Lösung zur nachhaltigen Energiegewinnung auf künstlichen Gewässern. Sie kombinieren den Ausbau erneuerbarer Energien mit einer effizienten Flächennutzung und bieten dabei potenzielle ökologische Vorteile.

    Das Forschungsprojekt FPV4Resilience untersuchte über drei Jahre hinweg die Auswirkungen solcher Anlagen auf Wasserqualität, Temperaturverläufe sowie Flora und Fauna. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse über die Umweltverträglichkeit und das Klimaanpassungspotenzial schwimmender Solarsysteme.

    💡Zusammenfassung
    • Die schwimmenden Photovoltaikanlagen zeigten keine messbaren negativen Effekte auf Wasserqualität, Phosphorgehalt oder Algenwachstum. Die thermische Schichtung der Seen blieb stabil.
    • Im Sommer senken die Anlagen durch Schattenwurf die Wassertemperatur, im Winter speichern sie Wärme. Diese Effekte fördern die Resilienz künstlicher Gewässer gegenüber dem Klimawandel.
    • Die Unterkonstruktionen bieten Lebensraum für Muschelkolonien, die Wasser filtern und Phosphor binden. Zudem nutzen 25 Vogelarten die Anlagen als Ruhe-, Nist- oder Jagdgebiet.
    • Schwimmende PV-Anlagen auf künstlichen Seen ermöglichen eine umweltfreundliche Stromproduktion, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen oder Ökosysteme zu stören.
    • Erste Ergebnisse sind vielversprechend, doch langfristige Studien an verschiedenen Standorten sind notwendig, um die ökologischen Auswirkungen umfassend zu bewerten.
    📌 Sichern Sie sich regionale Photovoltaik Angebote
    und sparen Sie bis zu 30%.

    Auswirkungen von schwimmenden Photovoltaikanlagen auf Gewässer und Umwelt

    Schwimmende Photovoltaik-Anlage auf einem See
    Foto: Frauenhofer ISE

    Schwimmende Photovoltaikanlagen beeinflussen künstliche Gewässer auf mehreren Ebenen. Laut der Forschung des Projekts FPV4Resilience hatten die Systeme keine negativen Auswirkungen auf die Wasserqualität.

    Die reduzierte Sonnenstrahlung unter den Panels senkte die Wassertemperaturen im Sommer merklich. Im Winter speicherten die Anlagen Wärme, was zu leicht erhöhten Temperaturen führte.

    Muschelkolonien an den Unterstrukturen verbesserten die Phosphorbindung und filterten das Wasser. Gleichzeitig verringerten sie lokal den Sauerstoffgehalt. Die thermische Schichtung der Seen blieb stabil, was ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels stärkte.

    Schwimmende PV-Systeme ermöglichen so eine nachhaltige Nutzung künstlicher Gewässer, ohne die Umwelt zu belasten.

    Forschungsprojekt FPV4Resilience

    Das Projekt FPV4Resilience untersucht schwimmende Photovoltaikanlagen auf künstlichen Gewässern. Forscher bewerten ihre Auswirkungen auf die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht.

    Dauer und Ziel des Projekts

    Das Forschungsprojekt FPV4Resilience lief über drei Jahre. Fraunhofer ISE untersuchte die Auswirkungen schwimmender Photovoltaikanlagen auf künstliche Gewässer. Ziel war, die Umweltverträglichkeit dieser Anlagen zu bewerten.

    Forscher installierten dazu drei Schwimmkörper mit Solaranlagen auf künstlichen Seen. Sie analysierten Effekte auf Wasserqualität, thermische Schichtung und Flora sowie Fauna.

    Installation von schwimmenden PV-Anlagen zur Bewertung der Auswirkungen auf künstliche Seen

    Forscher des Fraunhofer ISE und der Universität Freiburg haben drei schwimmende Photovoltaikanlagen auf künstlichen Gewässern installiert. Diese Anlagen befinden sich in Sekdoorn bei Zwolle, am Lac des Toules und nahe Leimersheim.

    Ziel ist es, die Auswirkungen auf Wasserqualität, Wassertemperaturen und thermische Schichtung zu untersuchen.

    Die schwimmenden Solarpanels nutzen künstliche Seen zur Produktion erneuerbarer Energien. Ihre Position reduziert die Erwärmung der Wasseroberfläche und blockiert Sonnenlicht. Gleichzeitig ermöglichen die Schwimmkörper eine einfache Montage und Wartung.

    Künstliche Gewässer bieten optimale Bedingungen für solche Systeme, da sie natürlichen Schutz vor starken Strömungen bieten.

    Schlüsselergebnisse der Studie

    Die schwimmenden Photovoltaikanlagen optimieren die thermische Schichtung in künstlichen Gewässern. Sie stärken die Anpassungsfähigkeit der Seen an den Klimawandel.

    Keine nachteiligen Auswirkungen auf die Wasserqualität

    Untersuchungen der schwimmenden Photovoltaiksysteme zeigten keine messbaren negativen Effekte auf die Wasserqualität in künstlichen Gewässern. Änderungen von Faktoren wie Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt blieben innerhalb der Toleranzbereiche und oft sogar in den Grenzen der Messungenauigkeiten.

    Das Fraunhofer ISE stellte sicher, dass diese Anlagen die thermische Schichtung der Seen nicht störten.

    Wichtige Indikatoren für Gewässer, wie der Phosphorgehalt oder das Algenwachstum, wurden nicht negativ beeinflusst. Schwimmkörper für Photovoltaikanlagen schützen zudem vor übermäßiger Verdunstung.

    Ein regulierter Betrieb kann so die Nutzung von Wasserkraftwerken ergänzen und Schutzgebiete entlasten.

    Schwimmende Photovoltaik zeigt großes Potenzial, ohne unser empfindliches Ökosystem zu belasten.

    Verbesserung der Resistenz von Seen gegen den Klimawandel

    Schwimmende Photovoltaik kann die Resilienz künstlicher Gewässer gegen den Klimawandel erhöhen. Die Anlagen reduzieren die Verdunstung und helfen, Wasserressourcen zu bewahren. Sie bieten zudem Schatten, der Überhitzung vorbeugt.

    Besonders in heißen Sommern profitieren Seen von diesen Effekten. Erste Modellierungen zeigen langfristig positive Auswirkungen.

    Die thermische Schichtung unter schwimmenden PV-Anlagen bleibt stabil. So wird ein gesunder Austausch von Sauerstoff im See unterstützt. Diese Maßnahmen könnten eine Schlüsselrolle bei der Anpassung an steigende Temperaturen spielen.

    Schwimmkörper auf künstlichen Gewässern leisten so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland.

    Veränderungen der Wassertemperaturen unter den schwimmenden PV-Anlagen

    Unter schwimmenden Photovoltaikanlagen erhitzen sich künstliche Gewässer im Sommer weniger. Die reduzierte Sonneneinstrahlung senkt die Wassertemperatur unter den Anlagen deutlich.

    Im Gegensatz dazu steigt im Winter die Wassertemperatur leicht an. Schwimmkörper verringern nachts den Wärmeverlust der Seen.

    Diese Veränderungen beeinflussen die thermische Schichtung positiv. Künstliche Gewässer könnten durch Schwimmende Photovoltaik widerstandsfähiger gegen Klimaschwankungen werden. Auch auf die Wasserqualität haben die Temperaturänderungen keine negativen Auswirkungen gezeigt.

    📌 Angebots-Vergleich

    Standorte der schwimmenden PV-Anlagen

    Schwimmende Photovoltaik-Anlagen nutzen künstliche Gewässer an verschiedenen Standorten. Sie fördern erneuerbare Energien und beeinflussen den Uferbereich.

    Sekdoorn bei Zwolle, Niederlande

    Die größte schwimmende Photovoltaikanlage Europas liegt in Sekdoorn bei Zwolle, Niederlande. Die Module sind auf einer stabilen Metallunterkonstruktion mit Ost-West-Ausrichtung montiert.

    Diese Bauweise maximiert die Effizienz und spart Fläche. Die Anlage bietet eine nachhaltige Möglichkeit, künstliche Gewässer für erneuerbare Energien zu nutzen.

    Das Design der Schwimmkörper garantiert Stabilität und minimiert Umweltauswirkungen. Durch die Installation bleibt die Wasserqualität erhalten. Die Technologie zeigt das Potenzial für innovative Lösungen zur Energiegewinnung in Europa.

    Lac des Toules in Bourg-Saint-Pierre, Schweiz

    Die schwimmende Photovoltaikanlage auf dem Lac des Toules in der Schweiz gehört zu den drei untersuchten Projekten. Sie ist seit 2019 in Betrieb und liegt auf einem künstlichen Gewässer in Bourg-Saint-Pierre.

    Die schwimmenden Module nutzen schwimmkörper und erzeugen erneuerbare Energien. Durch die Installation untersucht man Auswirkungen auf thermische schichtung und Wasserqualität.

    Leimersheim bei Karlsruhe, Deutschland

    Leimersheim bei Karlsruhe beherbergt seit Mai 2021 eine schwimmende Photovoltaikanlage. Diese Anlage ist die dritte im Forschungsprojekt FPV4Resilience. Sie wurde auf einem künstlichen Gewässer installiert, um mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Wasserqualität zu untersuchen.

    Das Ziel der Studie ist es, die Thermische Schichtung und andere Faktoren zu bewerten.

    Schwimmkörper der Anlage beeinflussen die lokale Tierwelt. Muschelkolonien und 25 Vogelarten nutzen das Gebiet aktiv. Einige Vögel verwenden diese erneuerbare Energiequelle als Ruheplatz oder Nistplatz.

    Die Ergebnisse der Forschung zeigen zudem keine negativen Effekte auf den Sauerstoffgehalt oder die Phosphorbindung im Wasser.

    In Sekdoorn, Lac des Toules und Leimersheim sind schwimmende PV-Anlagen.

    Auswirkungen auf Flora und Fauna

    Schwimmende Photovoltaik lockt Vögel an und schafft Lebensraum für Muscheln.

    Etablierung von Muschelkolonien und deren Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt und die Phosphorbindung

    Muschelkolonien senkten den Sauerstoffgehalt im Wasser durch Atmung. Ihre Aktivität beeinflusste die thermische Schichtung und die Wasserqualität in künstlichen Gewässern. Die Tiere filterten Partikel und banden dabei Phosphor effektiv.

    Diese Bindung von Phosphor trug zur Reinigung des Wassers bei. Schwimmkörper der Photovoltaikanlagen boten dabei neuen Lebensraum für die Ansiedlung. Solche Prozesse zeigten positive Auswirkungen auf die Balance von Nährstoffen in den Seen.

    Beobachtung von 25 Vogelarten, die die schwimmenden PV-Anlagen als Ruheplatz, Jagdgebiet oder Nistplatz nutzen

    25 Vogelarten nutzen schwimmende Photovoltaikanlagen als Lebensraum. Darunter befinden sich elf seltene Arten wie Kiebitze und Bekassinen. Die Anlagen dienen als Ruheplatz und Jagdrevier.

    Einige Vögel bauen dort auch Nester.

    Die schwimmenden PV-Anlagen fördern die Artenvielfalt in künstlichen Gewässern. Sie bieten sichere Rückzugsorte und schützen die Fauna vor Störungen. Dies zeigt die positive Wirkung auf die Umwelt.

    Zukünftige Herausforderungen und weitere Forschung

    Forscher untersuchen, wie schwimmende Photovoltaikanlagen in künstlichen Gewässern langfristig Flora, Fauna und die Wasserqualität beeinflussen.

    Notwendigkeit weiterer Studien zur Bestätigung der vorläufigen Ergebnisse

    Erste Modellierungen zeigen positive Effekte schwimmender Photovoltaik auf künstliche Gewässer. Diese Ergebnisse gelten jedoch als vorläufig. Um die Wasserqualität und Thermische Schichtung langfristig zu bewerten, sind zusätzliche Studien notwendig.

    Die Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Verbesserung der Resilienz gegen den Klimawandel erfordern weitere Forschung.

    Schwimmkörper könnten etwa durch Temperaturveränderungen das Kühlsystem von Gewässern beeinflussen. Die bisherigen Daten reichen nicht aus, um abschließende Aussagen zu treffen.

    Zukünftige Studien müssen große künstliche Seen und verschiedene Standorte umfassend untersuchen.

    Fazit: Schwimmende Photovoltaik

    Schwimmende Photovoltaik zeigt großes Potenzial für künstliche Gewässer. Die Systeme beeinflussen die Wasserqualität nicht negativ. Sie könnten Seen sogar widerstandsfähiger gegen heiße Sommer machen.

    Muscheln und Vögel nutzen die Anlagen bereits vielseitig. Weitere Forschung wird wichtige Erkenntnisse liefern.

    📊 Unser Amortisationsrechner

    Unser Amortisationsrechner für PV-Anlagen ist ein unverzichtbares Tool, um die finanziellen Vorteile Ihrer Investition klar und verständlich zu sehen. Probieren Sie es aus und erfahren Sie, wie schnell sich Ihre PV-Anlage amortisieren kann.

    Häufig gestellte Fragen

    Beeinträchtigen schwimmende Photovoltaikanlagen die Wasserqualität?

    Nein, laut dem Forschungsprojekt FPV4Resilience konnten keine negativen Auswirkungen auf die Wasserqualität festgestellt werden. Werte wie Sauerstoffgehalt, Phosphor und Algenwachstum blieben im unkritischen Bereich.

    Wie beeinflussen die Anlagen die Wassertemperatur und das Klima im See?

    Die Anlagen reduzieren im Sommer die Wassererwärmung durch Schatten, speichern im Winter Wärme und unterstützen so eine stabile thermische Schichtung – ein wichtiger Faktor für die Klimaanpassung von Seen.

    Welche ökologischen Effekte haben die Anlagen auf Flora und Fauna?

    Schwimmende PV-Anlagen schaffen neue Lebensräume: Muscheln siedeln sich an den Unterstrukturen an und filtern das Wasser, während verschiedene Vogelarten die Anlagen als Ruhe- und Nistplatz nutzen.

    Warum werden künstliche Gewässer für schwimmende PV genutzt?

    Künstliche Seen bieten ideale Bedingungen, da sie vor starken Strömungen geschützt sind und ungenutzte Flächen für die Energieproduktion bereitstellen – ohne zusätzliche Landnutzung.

    Welche weiteren Forschungen sind geplant?

    Um die Langzeitwirkungen auf Wasserqualität, Biodiversität und Klimaanpassung zu bewerten, sind weitere Studien an größeren und vielfältigeren Gewässern notwendig. Die bisherigen Ergebnisse gelten als vielversprechend, aber vorläufig.

    ✍️ Geschrieben von:
    Dennis Weiser
    Redakteur Photovoltaik
    Dennis ist ein versierter Experte im Bereich Photovoltaik und erneuerbarer Energien. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für Solartechnologie und seiner Erfahrung in diesem Sektor bietet er wertvolle Einsichten und praktische Ratschläge. Seine Fachkenntnisse umfassen die Planung und Implementierung von Solaranlagen sowie das Wissen über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
    Bevor Sie gehen:
    Sichern Sie sich regionale Photovoltaik Angebote und sparen Sie bis zu 30%.