Komplettübersicht: Förderung von Photovoltaik in Niedersachsen 2024

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Aktuelle Zuschüsse für Anlagen in Niedersachsen

Da es in Niedersachsen aktuell keine Förderprogramme für Photovoltaikanlagen gibt, können Sie kommunale und staatliche Förderungen für Photovoltaik nutzen und sich so Ihre Zuschüsse sichern. Mit unserer Komplettübersicht bekommen Sie einen Überblick für alle Förderungsmöglichkeiten in Niedersachsen.

Photovoltaik Anlagen in Niedersachsen seit 2023

Die Nachfrage für Photovoltaikanlagen ist nach der angekündigten Solaroffensive durch den Umwelt- und Energieminister Meyer in Niedersachsen deutlich gestiegen. Seit 2023 müssen in Niedersachsen alle Gebäude so gebaut werden, dass die Nachrüstung einer PV-Anlage problemlos möglich ist. Daraus lässt sich schließen, dass der Bau einer Photovoltaikanlage für Hauseigentümer in Niedersachsen eine immer größer werdende Rolle spielt.

Kommunale Photovoltaik Förderung in Niedersachsen 2024

Kommunale Förderprogramme sind wie eine Art Unterstützungskasse, die von Städten oder Gemeinden angeboten werden.

Diese Unterstützung kann in verschiedenen Formen kommen, wie zum Beispiel Geld, das nicht zurückgezahlt werden muss, oder eine Finanzierung durch Darlehen mit sehr niedrigen Zinsen.

Um diese Unterstützung zu bekommen, müssen Sie als Bürger der jeweiligen Stadt oder Gemeinde die notwendigen Anträge stellen.

Welche kommunalen Förderangebote für Solarstrom gibt es in Niedersachsen?

Nachdem die landesweiten Förderungen für Photovoltaik in Niedersachsen eingestellt wurden, haben die Landeshauptstadt Hannover und weitere Kommunen ihre eigenen Förderprogramme aufgestellt.

Der Ausbau von Photovoltaik in der Landeshauptstadt Hannover und den umliegenden Städten soll beschleunigt werden. Deshalb hat die Klimaschutzagentur ein Solarkataster erstellt, mit dem sich prüfen lässt, ob ein Gebäude für eine Nachrüstung einer PV-Anlage geeignet ist.

Region Hannover

Die Stadt Hannover hat für Ihre Region sowie die regionsangehörige Städte und Gemeinden, die Förderung mit dem Namen Dach-Solar-Richtline ins Leben gerufen.

Über die Dach-Solar-Richtlinie werden Maßnahmen zur Dachdämmung bei Bestandsgebäuden gefördert, unter der Bedingung, dass gleichzeitig eine Solaranlage installiert wird.

Die Förderung je Quadratmeter gedämmter Dachfläche beträgt 50 Euro und ist pro Gebäude auf maximal 50.000 Euro begrenzt.

Es lohnt sich also bei einer anstehenden Sanierung des Daches die Solar Investitionen mit einzuplanen.

enercity-Fonds proKlima

Der enercity-Fonds proKlima bietet Zuschüsse für Photovoltaikanlagen im Fördergebiet Hannover, Laatzen, Hemmingen, Seelze und Ronnenberg.

Aktuell gibt es drei Förderangebote für Solarstrom von der enercity:

  • DachVollToll: proKlima fördert im Rahmen dieses Programms eine Vollbelegung Ihres Daches mit einer PV Anlage. Sie bekommen 100€ pro kWp, den Sie installieren. Der maximale Förderbetrag liegt bei 1.000€. Ob Ihr Dach ausreichend mit Solarmodulen bestückt werden kann und Sie für die Förderung geeignet sind, erfahren Sie hier.

  • SolarStromFassade: Für den Fall, dass Ihre Dachfläche aufgrund der Größe und Bauweise nicht geeignet ist, gibt es dieses Fördermittel. Sie bekommen für PV-Module, die Sie an oder in Ihrer Fassade befestigen ab 100€ pro kWp. Der maximale Förderbetrag liegt hier bei unglaublichen 9.000€! Mehr zum Förderprogramm und dem Antrag, erfahren Sie hier.

  • SolarGrünDach: Dieses Förderprogramm soll den Ausbau von solarer Dachbegrünung fördern. In diesem Zusammenhang fällt die nötige Sanierung etwas größer aus. Die Förderhöhe liegt bei 200€ pro kWp bis maximal 6.000. Weitere Details zum Antrag finden Sie hier.

Sollten Sie nicht aus der Region Hannover kommen, besteht natürlich für Sie ebenfalls die Möglichkeit, aktuelle Förderungen für Photovoltaik Anlagen über die Webseite Ihrer Kommune einzusehen oder einfach telefonisch zu erfragen.

Wir empfehlen unseren Lesern, den Stand der aktuellen Landesförderungen regelmäßig zu überprüfen.

Bundesweite Förderprogramme für Photovoltaikanlagen

Obwohl es in Niedersachsen aktuell keine Photovoltaik Förderung gibt, haben Sie dennoch Anspruch auf verschiedene bundesweite Förderprogramme, die den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen unterstützen. Diese Programme bieten finanzielle Anreize und Hilfen, um die Nutzung erneuerbarer Energien attraktiver zu machen.

KfW Förderungen

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine von der deutschen Regierung unterstützte Bank.

Sie vergibt Darlehen im Rahmen verschiedener Förderprogramme für Projekte, die sowohl der Gesellschaft als auch der Umwelt zugutekommen.

Diese Darlehen haben oft niedrigere Zinssätze als herkömmliche Kredite, die man bei einer gewöhnlichen Bank aufnimmt.

Die KfW vergibt gelegentlich Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

KfW-Förderungsprogramm 270 - Erneuerbare Energien – Standard

Mit diesem Förderkredit werden neben anderen erneuerbaren Energien auch Solar Investionen gefördert. Photovoltaik-Anlagen inklusive Stromspeicher auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen können Sie ab einem effektiven Jahreszins von 5,21% finanzieren.

Die mögliche Förderhöhe liegt bei bis zu 150 Mio. Euro pro Vorhaben. Gefördert werden Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen.

Bei weiteren Fragen zum Programm und zur Finanzierung klicken Sie hier.

Schritt für Schritt Anleitung: Antragsverfahren eines KfW Kredits

Das Antragsverfahren eines KfW Kredits läuft in der Regel leichter ab als man sich das zunächst vorstellt. Wir haben für Sie den groben Ablauf noch einmal in 5 Schritte runtergebrochen.

1. Antrag vorbereiten mit dem KfW-Förderassistenten

Mit dem KfW-Förderassistenten können Sie Ihren Antrag vorbereiten – damit das folgende Bank­gespräch schneller zum Ziel führt. Ihren Kredit beantragen Sie nicht direkt bei der KfW, sondern bei einer Bank Ihrer Wahl.

KfW-Förderassistent starten

2. Finanzierungspartner finden

Sie können nach Abschluss der Antragsvorbereitung Ihre Bank oder einen anderen Finanzierungs­partner kontaktieren um weitere Schritte wie bspw. die Förderhöhe zu besprechen.

3. Kredit beantragen

Ihr Finanzierungspartner oder Bankberater beantragt im nächsten Schritt den Kredit.

4. Ihr Kreditantrag wird geprüft

Der Antrag wird von der KfW geprüft und entscheidet über die Förderung.

5. Kreditvertrag abschließen und starten

Ist die Förderung genehmigt, schließen Sie den Kreditvertrag mit Ihrer Bank ab. Der Neubau Ihrer Solaranlage kann beginnen.

Verkaufen Sie überschüssigen Strom: Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist eine von der Regierung festgelegte Zahlung, die Personen oder Unternehmen erhalten, wenn sie Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Geothermie oder Biomasse erzeugen und in das Stromnetz einspeisen.

Diese Vergütung dient dazu, die Produktion von umweltfreundlichem Strom zu fördern und zu unterstützen.

Entwicklung der Einspeisevergütung von 2001 bis 2024 in Deutschland

Diagramm, dass die Entwicklung der Einspeisevergütung von 2001 - 2024 zeigt. Es ist eine negative Entwicklung von 50 Cent pro kWh (2001) auf 8 Cent pro kWh (2024) zu sehen

Die Einspeisevergütung ist seit den 2000er Jahren stark zurückgegangen (2000 bei 50 Cent/kWh vs. 2023 bei ca. 8 Cent/kWh). 

Sie sollten daher möglichst viel des eigenen Solarstroms für Ihren Haushalt verbrauchen und wirklich nur den Überschuss einspeisen.

Hinweis: Die Kosten für die Anschaffung und den Bau einer PV Anlage ist gleichzeitig auch deutlich gesunken.

Deshalb sollten Sie neben der Entwicklung der Einspeisevergütung auch die Kostenentwicklung der PV Anlage in Ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2024?

ANLAGENGRÖSSE EINSPEISEVERGÜTUNG IN CENT/KWH
bis 10 kWp 8,20 cent
bis 40 kWp 7,10 cent
bis 100 kWp 5,80 cent

Steuerliche Vorteile für PV Anlagen Investitionen

Umsatzsteuer

Ab dem 1. Januar 2023 entfällt die Umsatzsteuer, auch genannt Mehrwertsteuer, beim Kauf einer Photovoltaikanlage und eines dazugehörigen Stromspeichers. Diese Regelung gilt sowohl für die Lieferung und Installation (Montage) der Anlagen.

Anstatt der früheren 19 Prozent Mehrwertsteuer für PV-Anlagen, beträgt der Steuersatz nun 0 Prozent.

Das bedeutet, der Netto- und der Bruttobetrag auf Ihrer Rechnung sind gleich.

Einkommenssteuer für den Betrieb von PV Anlagen

Die Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom und die private Nutzung der Energie zur Eigenversorgung sind seit 2022 von der Einkommenssteuer befreit.

Hinweis: Dies gilt nur für PV Anlagen mit einer Spitzenleistung von 10 kWp bis höchstens 30 kWp.

Wussten sie?

Wenn Sie eine große Solaranlage mit über 30 kWp Spitzenleistung betreiben, müssen Sie diese in Ihrer Einkommenssteuererklärung berücksichtigen. Diese Einnahmen gelten dann als Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§15 EstG).

Fazit für Förderungen von Photovoltaik in Niedersachsen

Obwohl die Förderung für Photovoltaikanlagen in Niedersachsen derzeit im Vergleich zu anderen Bundesländern weniger im Fokus steht, bleibt die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage oder die Erweiterung um einen Speicher dennoch wirtschaftlich sinnvoll.

Durch Kommunen- und Landesförderung, attraktive Kreditangebote der KfW Bank und die weiter steigende Einspeisevergütung, können sich die Kosten für die Investitionen schnell lohnen. Danach wird Ihre Solaranlage zu einem Selbstläufer.

Hinweis: Wir informieren Sie hier, sobald in Niedersachsen ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen wird.

Häufig gestellte Fragen

In Niedersachsen gibt es verschiedene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen, darunter Zuschüsse, Darlehen, Steuervorteile und Einspeisetarife. Diese Programme können je nach Projekttyp und -größe variieren.

Die Bearbeitungsdauer kann je nach Förderprogramm variieren, aber in der Regel kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis eine Förderung genehmigt wird. Eine frühzeitige Beantragung ist ratsam.

Die Voraussetzungen können je nach Förderprogramm variieren, aber üblicherweise müssen Photovoltaikanlagen bestimmte technische Standards erfüllen und den Richtlinien für erneuerbare Energien entsprechen.

Ja, oft ist es möglich, die Photovoltaik-Förderung in Niedersachsen mit anderen Förderprogrammen oder Finanzierungsoptionen zu kombinieren, um Ihre Investitionskosten weiter zu reduzieren.

Für ausführliche Informationen zur Photovoltaik-Förderung in Niedersachsen empfehlen wir den Besuch der offiziellen Website des Landes, die Kontaktaufnahme mit örtlichen Energieberatungsstellen oder die Konsultation von Experten im Bereich erneuerbare Energien.

Geschrieben von:
Dennis Weiser
Hauptautor

Dennis ist ein versierter Experte im Bereich Photovoltaik und erneuerbarer Energien. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für Solartechnologie und seiner Erfahrung in diesem Sektor bietet er wertvolle Einsichten und praktische Ratschläge. Seine Fachkenntnisse umfassen die Planung und Implementierung von Solaranlagen sowie das Wissen über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien.

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