Grundlagen
kWp und kWh: Wofür stehen die Abkürzungen bei PV-Anlagen?

Kerim Sagir
Stand:
24.12.2025
Mit Photovoltaik werden Hausbesitzer*innen zu Stromproduzenten. Zwei Kennzahlen begegnen dabei immer wieder: kWp und kWh. Sie klingen ähnlich, bedeuten aber Unterschiedliches. Hier erfahren Sie, was hinter den Abkürzungen steckt, wie man die Werte richtig liest und was typische Größenordnungen für eine Solaranlage auf dem Eigenheim sind.
Zusammenfassung
kWp steht für Kilowatt-Peak und zeigt die maximale Leistung einer Solaranlage unter idealen Bedingungen.
kWh bedeutet Kilowattstunde und misst, wie viel Strom verbraucht oder erzeugt wird, zum Beispiel beim Waschen oder Kochen.
Eine Anlage mit 1 kWp kann in Deutschland ungefähr 1.000 kWh Strom pro Jahr produzieren.
Kilowatt-Peak (kWp): Die Leistung einer Photovoltaikanlage
Kurz gesagt:
kWp gibt an, wie viel Leistung eine PV-Anlage unter optimalen Bedingungen maximal erzeugen kann.
Es ist das Maß für die „Größe“ einer Solaranlage.
Warum „Peak“?
Die Leistung von Solarmodulen schwankt je nach Temperatur, Sonnenstand und Einstrahlung. Um Module vergleichen zu können, wird die Leistung unter Standard-Testbedingungen (STC) gemessen:
Einstrahlung: 1.000 W/m²
Luftmasse (AM): 1,5
Zelltemperatur: 25 °C
So können Hersteller sicherstellen, dass z. B. ein Modul mit 400 Wp unter Laborbedingungen mit einem anderen Modul vergleichbar ist.
Tipp: In der Realität liegen die Leistungen meist niedriger, da Dächer selten unter STC-Bedingungen arbeiten.
Kilowattstunde (kWh): Die Strommenge einer PV-Anlage
Während kWp die Leistung angibt, misst die Kilowattstunde (kWh) die erzeugte Energiemenge.
1 kWh = Strom, den ein Gerät mit 1.000 Watt in 1 Stunde verbraucht oder produziert.
Beispiele, was 1 kWh Strom leisten kann:
eine Waschladung
einen Kuchen backen
7 Stunden Fernsehen
50 Stunden LED-Licht
Das Verhältnis von kWp und kWh
Eine Faustregel für Deutschland:
1 kWp PV-Leistung erzeugt etwa 1.000 kWh Strom pro Jahr.
Eine typische 10 kWp-Anlage produziert rund 10.000 kWh pro Jahr.
Beispielrechnung:
5 kWp = ca. 5.000 kWh Jahresertrag
9 kWp = ca. 9.000 kWh Jahresertrag
15 kWp = ca. 15.000 kWh Jahresertrag
Natürlich hängen die Erträge von Dachausrichtung, Verschattung und Standort ab.
Typische Werte bei Einfamilienhäusern
Modulleistung: 350–450 Wp pro Modul
Anlagengröße: 5–15 kWp (ca. 15–40 Module)
Jahresertrag: 5.000–15.000 kWh
Ein Haushalt mit 4 Personen und 4.500 kWh Verbrauch kann mit einer 6 kWp-Anlage bereits einen Großteil seines Bedarfs decken. Mit Speicher steigt der Eigenverbrauchsanteil deutlich.
Fazit
kWp = Größe/Leistung einer PV-Anlage.
kWh = Strommenge/Ertrag, die eine Anlage tatsächlich produziert.
In Deutschland rechnet man grob: 1 kWp = 1.000 kWh pro Jahr.
Eine 10 kWp-Anlage liefert im Schnitt den kompletten Jahresstrom für zwei Haushalte.
Wer die beiden Kennzahlen versteht, kann Angebote besser vergleichen und die passende Anlagengröße für sein Haus einschätzen.

















