Rechner
PV-Speichergrößen Rechner: Die passende Batteriespeicher-Größe berechnen

Mehmet Gökbulut
Stand:
15.09.2025
Wer eine Photovoltaikanlage plant, steht schnell vor der Frage, ob und wie groß ein Stromspeicher sinnvoll ist. Die richtige Speichergröße entscheidet darüber, wie viel Solarstrom selbst genutzt wird, wie hoch die Autarkie ausfällt und ob sich die Investition wirtschaftlich lohnt. Genau hier setzt unser PV-Speichergrößen-Rechner an. Er zeigt realistisch, welche Speichergröße zu Ihrem Haushalt, Ihrem Stromverbrauch und Ihrem gewünschten Autarkiegrad passt, ohne Überdimensionierung und ohne unrealistische Versprechen.
Was bedeutet Speichergröße bei Photovoltaik?
Die Speichergröße wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Sie beschreibt, wie viel Solarstrom eine Batterie speichern kann, um ihn später zu nutzen, meistens abends, nachts oder bei schlechtem Wetter.
Ein Stromspeicher ist besonders sinnvoll, um den Eigenverbrauch zu erhöhen, den Netzbezug am Abend zu reduzieren, die Autarkie zu steigern und selbst erzeugten PV-Strom zeitversetzt zu nutzen, etwa für den Haushalt oder eine Wärmepumpe.
Warum die richtige Speichergröße entscheidend ist
Viele Speicher werden falsch dimensioniert. Das führt entweder zu unnötigen Kosten oder zu enttäuschender Wirkung.
Eine sinnvolle Speichergröße verhindert:
Zu kleiner Speicher → Batterie ist schnell voll, Solarstrom wird eingespeist statt genutzt.
Zu großer Speicher → hohe Investition, aber kaum zusätzliche Autarkie.
Falsche Erwartungen → 100 % Autarkie ist ohne saisonale Speicher nicht realistisch.
Was ist der Autarkiegrad?
Der Autarkiegrad zeigt, wie viel Prozent Ihres jährlichen Stromverbrauchs Sie mit PV und Speicher selbst decken können.
Beispiele:
50 % Autarkie → die Hälfte des Stroms kommt aus eigener Erzeugung
70 % Autarkie → nur noch 30 % Netzbezug
80 %+ Autarkie → technisch möglich, aber mit deutlich mehr Aufwand verbunden
Wichtig: Je höher der Autarkiegrad, desto stärker steigen die Anforderungen an PV-Anlage und Speicher – nicht linear, sondern überproportional.
So funktioniert der PV-Speichergrößen Rechner
Der Rechner nutzt drei Eingaben:
Personen im Haushalt
Stadt/Region (für typische Erträge)
gewünschter Autarkiegrad (30–90 %)
Daraus berechnet der Rechner:
benötigte Speichergröße (kWh)
passende PV-Anlagengröße (kWp)
geschätzte Modulanzahl (420 W)
grob geschätzte Kosten für PV, Speicher und Gesamt
passende Speicher-Modelle und PV-Komplettpakete als Orientierung
Beispiel
Haushalt: 7 Personen
Standort: Köln
Autarkie: 70 %
Ergebnis:
Stromspeicher: ca. 10,65 kWh
PV-Anlage: ca. 7,10 kWp
Solarmodule: ca. 17 Module
Gesamtkosten: ca. 15.265 € (PV + Speicher)
Damit sehen Sie sofort, welche Größenordnung realistisch ist, wenn Sie eine bestimmte Autarkie erreichen möchten.
Tabelle: Richtwerte für Speichergröße nach Autarkiegrad
Als grobe Orientierung gilt: Mit steigender Autarkie steigt der Speicherbedarf, aber der zusätzliche Nutzen nimmt ab.
Gewünschter Autarkiegrad | Typischer Speicherbedarf | Einordnung |
30–40 % | meist kein Speicher nötig | PV allein bringt schon viel |
50% | ca. 4–6 kWh | guter Einstieg, merklich weniger Netzbezug |
60% | ca. 6–9 kWh | sehr häufig die wirtschaftlichste Zone |
70% | ca. 9–12 kWh | spürbar höhere Unabhängigkeit |
80% | ca. 12–15 kWh | Aufwand steigt deutlich, Nutzen flacht ab |
90% | häufig >15 kWh | nur in Sonderfällen sinnvoll (hoher Verbrauch/Lastprofil) |
Hinweis: Die optimale Speichergröße hängt immer vom Verbrauchsprofil ab. Der Rechner berechnet deshalb nicht pauschal „kWh pro kWp“, sondern orientiert sich am realistisch geschätzten Tagesverbrauch.
Warum 80–90 % Autarkie deutlich mehr Technik erfordern
Viele erwarten, dass ein größerer Speicher automatisch zu sehr hoher Autarkie führt. In der Realität ist der Engpass häufig nicht die Batterie, sondern die Jahreszeit:
Im Sommer ist meist genug PV-Strom da, im Winter dagegen deutlich weniger. Ein normaler Batteriespeicher kann fehlende Wintererträge nicht „monatelang“ speichern.
Deshalb gilt: Der Sprung von 70 % auf 80 % ist oft deutlich teurer als von 50 % auf 60 %.
Was der Rechner bewusst nicht berücksichtigt
Der PV-Speichergrößen Rechner liefert eine fundierte Orientierung, ersetzt aber keine individuelle Planung. Nicht berücksichtigt werden unter anderem:
E-Auto und Wärmepumpe als zusätzliche Verbraucher
Lastprofile (wann wird wie viel Strom verbraucht)
Verschattung und Dachausrichtung
Wirkungsgrade einzelner Geräte im Detail
Stromtarife und Einspeisevergütung als Wirtschaftlichkeitsfaktor
Fazit: Speichergröße realistisch berechnen statt überdimensionieren
Mit dem PV-Speichergrößen Rechner erhalten Sie schnell eine realistische Einschätzung, welche Speichergröße zu Ihrem Haushalt und Ihrem gewünschten Autarkiegrad passt. Gleichzeitig sehen Sie, welche PV-Anlagengröße dafür sinnvoll ist und mit welchen Kosten Sie ungefähr rechnen müssen.
Für die genaue Auslegung empfiehlt sich anschließend die Beratung durch einen Fachbetrieb – besonders dann, wenn Wärmepumpe oder E-Auto eine Rolle spielen.
