Grundlagen
PV-Strom an Mieter verkaufen: Was Vermieter wissen müssen

Redaktion
Stand:
24.12.2025
Viele Vermieter fragen sich, wie sie mit ihrer Immobilie zusätzlich verdienen können. Eine Antwort ist: PV-Strom an Mieter verkaufen. Dieser Artikel zeigt, wie Vermieter davon profitieren können.
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Zusammenfassung
Vermieter können durch den Verkauf von Solarstrom an Mieter zusätzliche Einnahmen generieren und gleichzeitig zur Energiewende beitragen. Das Mieterstromgesetz regelt seit 2017 diese Möglichkeit und wurde 2023 mit neuen Regeln für den Mieterstromzuschlag aktualisiert, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu fördern.
Für die Umsetzung von Mieterstromprojekten müssen Vermieter technische Voraussetzungen wie die Installation einer Solaranlage und eines getrennten Zählgeräts erfüllen. Es gibt Zuschüsse und Förderungen, die die Kosten für solche Installationen senken können.
Es gibt verschiedene Modelle, um Mieterstrom anzubieten, darunter direkte Vermarktung, Genossenschaftsmodell, Pachtmodell und Contracting. Jedes Modell bietet spezifische Vorteile für Vermieter und Mieter.
Der Mieterstromzuschlag und steuerliche Vorteile wie der Gewerbesteuerfreibetrag oder die Kleinunternehmerregelung bieten finanzielle Anreize für Vermieter. Die Umsatzsteuerpflicht und Einkommensteuerbefreiungen für bestimmte Anlagengrößen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Wirtschaftlichkeit von Mieterstromprojekten.
Zukünftige Entwicklungen wie der Ausbau von Solarparks, die Integration von Batteriespeichern für einen besseren Eigenverbrauch und die Installation von Elektroladeinfrastruktur unterstützen lokale Stromnutzung und tragen zur CO₂-Reduktion bei.
Was ist Mieterstrom?
Mieterstrom macht es möglich, dass Vermieter ihren Mietern Solarstrom direkt anbieten. Dieser Strom kommt von Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Wohngebäudes. So nutzen sie erneuerbare Energien direkt vor Ort.
Seit 2017 regelt das Mieterstromgesetz diese Praxis. Ab 2023 gibt es neue Regeln für den Mieterstromzuschlag. Diese Änderungen sollen den Ausbau von Photovoltaikanlagen fördern.
Weniger als 1% der Mehrfamilienhäuser in Deutschland haben derzeit eine PV-Anlage. Das zeigt, wie groß das Potenzial für Mieterstrom ist. Durch den Verkauf von Solarstrom an Mieter tragen Vermieter zur Energiewende bei.
Gleichzeitig steigern sie den Wert ihrer Immobilien. Diese Form der Energieversorgung schafft eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Mieterstrom
Vermieter müssen ihre Mieterstromprojekte bei der Bundesnetzagentur anmelden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um alles rechtens zu machen. Seit dem 25. Juli 2017 ist es notwendig, dass neue Anlagen für die Bereitstellung von Mieterstrom registriert werden.
Dies hilft, die Nachhaltigkeit und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu fördern. Die Registrierung sorgt auch dafür, dass alle Beteiligten fair behandelt werden.
Die Verträge für Mieterstrom bieten Flexibilität, sind jedoch an bestimmte Bedingungen gebunden. Sie dürfen eine maximale Laufzeit von einem Jahr haben und verlängern sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn niemand kündigt.
Die Kündigungsfrist beträgt maximal drei Monate. Außerdem darf der Preis für den Mieterstrom 90% des Grundversorgungstarifs nicht überschreiten. Diese Regelung schützt die Mieter vor zu hohen Kosten und macht die Option Mieterstrom für sie attraktiver.
Die Gestaltung von Mieterstromprojekten muss transparent und fair sein, um allen Beteiligten gerecht zu werden.
Technische Voraussetzungen
Für das Verkaufen von PV-Strom an Mieter müssen Vermieter sicherstellen, dass ihre Gebäude mit einer Solaranlage und einem getrennten Zählgerät ausgestattet sind. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren!
Solaranlage und Wechselrichter
Eine Solaranlage wandelt Licht direkt in Strom um. Ab 2023 können diese Anlagen mehr als 100 kW Leistung haben. Das bedeutet mehr Energie für Gebäude und Mieter. Man kann sogar Anlagen von Nachbarn bis zu einer Gesamtleistung von 1 MW zusammenlegen.
Das erhöht den erzeugten Strom deutlich.
Wechselrichter sind wichtig, weil sie den Gleichstrom der Solaranlage in Wechselstrom umwandeln. Dieser Strom fließt dann in die Steckdosen im Haus. Ohne Wechselrichter könnte der Strom nicht genutzt werden.
Sie sind also ein Schlüsselteil jeder Solarenergie-Lösung.
Separater Stromzähler
Vermieter müssen separate Stromzähler installieren, um den Verbrauch genau zu erfassen. Dies ist wichtig für die Abrechnung des Mieterstroms. Die Investitionskosten für solche Zähler und die notwendige Anpassung der elektrischen Leitungen können hoch sein.
Doch es gibt Förderungen bis zu 2.500 Euro, die diese Kosten senken können.
Geeignete Messsysteme sind Pflicht, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Viele entscheiden sich für intelligente Messsysteme, die in Zukunft noch wichtiger werden. Diese Smart Meter helfen, den Stromverbrauch besser zu verstehen und zu steuern.
Für eine effiziente und faire Abrechnung des Mieterstroms sind separate Stromzähler unerlässlich.
Mieterstrommodelle – Optionen für Vermieter
Vermieter haben verschiedene Möglichkeiten, ihren Mietern Strom anzubieten. Eine direkte Vermarktung erlaubt es ihnen, selbst als Energieversorger aufzutreten. Dieses Modell macht sie unabhängig von externen Stromversorgern.
Sie können den selbst produzierten Strom direkt an die Mieter verkaufen. Herr Müller zeigt, wie es geht. Er nutzt sein Dach für Sonnenkollektoren und verkauft den Solarstrom an seine Mieter.
So profitieren alle von nachhaltiger Energieversorgung.
Es gibt aber auch andere Modelle. Im Genossenschaftsmodell schließen sich Mieter und Vermieter zusammen. Sie teilen sich die Kosten und den erzeugten Strom. Das Pachtmodell sieht vor, dass der Vermieter die Solaranlage einem Dritten überlässt.
Der Dritte betreibt die Anlage und der Vermieter kauft den Strom zu einem festen Preis, um ihn an die Mieter weiterzugeben. Beim Contracting-Modell kümmert sich ein Dienstleister um Installation und Wartung der Anlage.
Der erzeugte Strom wird zwischen Vermieter und Dienstleister aufgeteilt. So können Vermieter mit weniger Aufwand zusätzliche Einnahmen generieren und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen.
Mieterstromzuschlag und Förderungen
Der Mieterstromzuschlag unterstützt Vermieter, die Solarstrom an Mieter verkaufen. Für Anlagen bis 10 Kilowatt beträgt der Zuschlag bis zu 2,64 Cent pro Kilowattstunde. Größere Anlagen bis zu einem Megawatt erhalten 1,65 Cent pro Kilowattstunde.
Diese Förderung ist für 20 Jahre gesichert, wenn alle Bedingungen erfüllt sind. Ab Februar 2024 passt sich der Förderbetrag regelmäßig an, je nachdem, wie viele Solaranlagen gebaut werden.
Das Mieterstromgesetz macht es seit 2017 einfacher für Vermieter, diese Zuschläge zu bekommen.
Ab März 2024 vereinfacht das Solarpaket 1 die Regeln weiter. Es reduziert die Bürokratie und macht es leichter, Solarstrom an Mieter zu verkaufen. Vermieter profitieren also von finanzieller Unterstützung und weniger Papierkram.
Vorteile für Vermieter
Vermieter können durch den Verkauf von Sonnenstrom aus ihren Dächern zusätzliches Geld verdienen. Sie tragen auch dazu bei, den Ausstoß von schädlichen Gasen zu reduzieren.
Zusätzliche Einnahmen
Mieter profitieren von günstigerem Strom durch Mieterstrommodelle. Vermieter erhalten zusätzlich Einnahmen durch den Mieterstromzuschlag. Dieser kann bis zu 2,64 Cent pro Kilowattstunde betragen.
Die Einnahmen aus Mieterstrom dürfen jedoch maximal 20 % der gesamten Mieteinnahmen betragen.
Keine Netznutzungsentgelte, Konzessionsabgaben oder Stromsteuern belasten die Einnahmen. Das eröffnet eine Chance für Vermieter, ihre Einnahmen zu steigern. Zudem profitieren sie vom Gewerbesteuerfreibetrag von 24.000 Euro gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 1 GewStG. Bei einem Umsatz von weniger als 22.000 Euro jährlich greift die Kleinunternehmerregelung und sorgt für Steuerfreiheit.
Beitrag zur Energiewende
Vermieter tragen aktiv zur Energiewende bei. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien mit Solaranlagen senken sie CO2-Emissionen und reduzieren Transportverluste. Dies fördert eine nachhaltige Energieversorgung und stabilisiert den Energiemarkt.
Die stärkere Nutzung von Quartierslösungen und Sektorenkopplung bis 2025 zeigt, wie wichtig lokale Stromnutzung ist. Vermieter profitieren ebenfalls von einem positiven Imageeffekt.
Niedrigere Strompreise helfen, die Energiewende voranzutreiben. So handeln sie nicht nur ökologisch, sondern gewinnen auch Kundenvertrauen.
Vorteile für Mieter
Mieter profitieren von günstigen Strompreisen. Sie werden unabhängiger von großen Energieanbietern.
Günstiger Strompreis
Vermieter bieten ihren Mietern einen günstigen Strompreis von maximal 90% des Grundversorgungstarifs. Diese Preisgestaltung entfernt zusätzlich Netznutzungsentgelte, Konzessionsabgaben oder Stromsteuern.
Durch den Eigenverbrauch der erzeugten Energie reduzieren Mieter ihre Energiekosten erheblich. Beispiele wie die von Herrn Müller zeigen, wie Mieter von einem wirtschaftlichen Vorteil profitieren.
Die festen Preisdeckelungen sorgen für kalkulierbare Kosten und helfen, die allgemeinen Lebenshaltungskosten zu senken.
Unabhängigkeit von Energieversorgern
Mieter können durch die Produktion eigenen Stroms unabhängig von Energieversorgern werden. Sie nutzen lokal erzeugten Solarstrom aus der PV-Anlage. Diese Unabhängigkeit hilft, schwankende Energiepreise zu vermeiden.
Der eigene Strom senkt die Stromkosten und stabilisiert das lokale Stromnetz. Zudem ermöglichen Speichertechnologien eine erhöhte Autarkie. Durch Batteriespeicher können Mieter den selbst erzeugten Strom speichern und jederzeit nutzen.
Die Kombination mit Ladeinfrastruktur für Elektromobilität wird zum zukünftigen Trend. Mieter profitieren von günstigem Strom, während Vermieter ihre Einnahmen steigern. Mieterstrom bietet beiden Seiten Vorteile und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien.
Steuerliche Aspekte beim Mieterstrom
Steuerliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle, wenn Vermieter Mieterstrom verkaufen. Die Umsatzsteuerpflicht tritt ein, sobald Vermieter über 10 % ihres Stroms verkaufen. Kleinunternehmer können jedoch bis zu 22.000 Euro jährlich steuerfrei verdienen.
Anlagen bis 30 kW in Einfamilienhäusern und bis 15 kW in anderen Gebäuden sind von der Einkommensteuer befreit. Pro Steuerpflichtigem liegt die Maximalgrenze bei 100 kW. Vermieter müssen auch die Gewerbesteuer beachten.
Einnahmen aus Mieterstrom dürfen höchstens 20 % der Mieteinnahmen betragen, oder 30 % bei Wohnungsgenossenschaften.
Der Investitionsabzugsbetrag ist ein weiterer steuerlicher Vorteil. Bis zu 50 % der voraussichtlichen Kosten können abgezogen werden. Gemäß § 12 Abs. 3 UStG sind Anlagen bis 30 kW umsatzsteuerfrei.
Diese Regelung gilt seit 2023 und erleichtert Vermietern den Einstieg in die Solarstromproduktion. Auch die Abrechnung der EEG-Umlage gehört zu den steuerlichen Aspekten. Zudem sollten Vermieter die individuelle steuerliche Situation prüfen, um alle Vorteile optimal nutzen zu können.
Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
Mieterstrom bietet Vermietern interessante Vorteile. Die Einsparungen durch Eigenverbrauch sorgen für schnellere Amortisation. Eine PV-Anlage ermöglicht es, eigenen Strom zu erzeugen und diesen an Mieter zu verkaufen.
Der Unterschied zwischen Einspeisevergütung und Grundversorgungstarif führt zu zusätzlichen Einnahmen. Diese Einnahmen dürfen maximal 20% der gesamten Mieteinnahmen betragen.
Der Vermieter kann von einer jährlichen Abschreibung von 5% über 20 Jahre profitieren. Für Anlagen bis 10 kW gilt eine Steuerbefreiung für die Gewerbesteuer. Diese Regelung gilt auch für Einkommensteuer bei Anlagen bis 30 kW.
Herr Müller profitierte beispielsweise erheblich von diesen Vorteilen durch direkten Verkauf seines Stroms. Ein gut geplantes Energiemanagement kann die Rentabilität weiter steigern.
Fazit
Mieterstrom bietet eine attraktive Möglichkeit für Vermieter. Sie verkaufen direkt Solarstrom an ihre Mieter. Der Mieterstromzuschlag sorgt für finanzielle Anreize über 20 Jahre.
Mieter profitieren von günstigeren Strompreisen, die bis zu 10 Prozent unter den Grundversorgertarifen liegen. Dabei gibt es verschiedene Mieterstrommodelle. Diese Modelle passen sich den Gegebenheiten der Immobilie an.
Die Installation von Photovoltaikanlagen benötigt Investitionen. Vermieter müssen technische Voraussetzungen erfüllen. Förderprogramme unterstützen dabei die Installation und Bereitstellung von Mieterstrom.
Der Einsatz erneuerbarer Energien trägt zudem zur Energiewende bei und fördert nachhaltige Energieerzeugung. Diese Aspekte machen Mieterstrom zu einer vielversprechenden Option für alle Beteiligten.



















